Dresden/Elbsandstein 2013

Am Vatertag startete unsere Frühjahrtour nach Dresden. Obwohl vom Frühling war nicht soviel zu merken, für dieses Wochenende waren grauselige Wetterprognosen abgegeben worden. Aber wir wären ja keine sturmerprobten Niedersachsen, pardon und Nordrheinwestfalen,  wenn uns dies abgeschreckt hätten. Also Wechselwäsche und Regenkombis eingepackt und " ab dafür".
Diesmal hatte Traudi fürs Frühstück gesorgt und so fuhren wir aus Würgassen  los. Die Regenwolken klarten sich langsam auf ( sollten wir doch Glück haben ??. )
Auf Schleichwegen ging es Richtung Göttingen in den Harz, Herzberg und Bad Lauterberg hinter uns lassend.
Mittagspause machen wir in der Nähe von Trautenstein  Dort konnten wir gemütlich unseren 
Kaffee trinken und die viele anderen Motoradfahrer beim Beschleunigen beobachten. Die Pause wurde auch etwas länger, weil wir noch Jürgens Schlüssel suchen mussten.

( Dieser steckte in seiner Jacke )
Kaum waren wir wieder unterwegs, der nächste Halt. So ganz erschloß es sich uns nicht, ob die einheimischen Bauern mit Geländewagen ihre Kühe umtrieben, oder ob die Herde sich alleine aufmachte. Aber es hatte etwas von Wildem Westen, vielleicht lag es aber auch an die Harleys, die uns nun mit tiefem Grolllen überholten.
Die Strecke war und ist in Motorradkreisen bekannt, viele brachten ihre Moppeds an die frische Luft und mittlerweile war auch richtig schönes Wetter. Auch die Strassenverhältnisse besserten sich schlagartig, so macht das Fahren Spaß.
Ab Halle zogen Gewitterwolken auf und wir begaben uns auf die Autobahn um dem Regenguß zu entkommen. Die Taktik ging auf, die Straße war naß, wir blieben trocken

Unser Quartier in Radeburg, das Deutsche Haus, erreichten wir am späten Nachmittag. Die Sonne lachte und unser Garage für die Motorräder lag dierkt am " Gästegarten". Oh, was freuten wir uns auf eine Fassbrause oder ähnliches.Also erst der Begrüßungsschluck, den hatten wir uns redlich verdient. Nach Dusche und einer warmen Mahlzeit im Biergarten fielen wir rechtschaffend  müde ins Bett..

 

Tag 2 begann mit Regen. Nun hatte uns die Schlechtwetterfront doch eingeholt.So beschlossen wir mit dem Großraumtaxi nach dem Frühstück unser Kulturprogramm in Dresden wahr zu nehmen. Roberto, der Taxifahrer, brachte uns dierkt ins Zentrum der Altstadt. Über die Augustusbrücke ging es auf den Theaterplatz.  Wir waren nun mitten in  Dresdens Kulturgütern und wir waren fast erschlagen von soviel historischen Gebäuden in dierkter Nachbarschaft zueinander.

Wir ließen die Kathrdrale SS. Trinitatis erst einmal linker Hand liegen. Unser Blicke und Neugier wurde von dem Fürstenzug geweckt.das größte Porzellanbild der Welt. Immerhin 102 m lang,  zeigt es die Ahnengalerie der Wettiner. 1872-76 wurde das Wandbild aufgetragen, später dann aber, nachdem es schon stark verwittert war, übertrug man die Komposition auf 24 600 Meissener Porzellanfliesen.
 

Durch die Töpfergasse, vorbei an sündhaft teuren Auslagen ging es geradewegs auf die Frauenkirche zu. Wir entschieden uns erst einmal auf dem wiederauferstanden Neumarkt die Frauenkirche mit ihrer ' steineren Glocke' auf uns wirken zulassen. Dabei genossen wir ein  "Schälchen Heeßes " und ein" großes Wasser." Das Innere der Frauenkirche übertraf unsere Erwartungen. Weiter ging es Richtung Kulturpalast. Hier befindet sich ein Zeitdokument des Sozialismus, der Weg der roten Fahne, ein 30x10m langes Wandbild. Aber auch dies gehört zu der Geschichte Dresdens. Auf dem Altmarkt stärkten wir uns bei Thüringer Bratwurst und Quarkkeulchen.

Stefan suchte nun eine Apotheke und wir wollten einen Blick im Residenzschloß auf die Kunstsammlungen erhaschen. Leider ist der Besucheransturm so groß, daß man nur mit Voranmeldung den Herrschersitz der Wettiner besichtigen kann. Interessant wäre die Besichtigung des grünen Gewölbe, der türkischen Cammer und des Kupferstich- Kabinett allemal. So blieb uns nur der Blick in den Schlosshof und wir müssen wohl noch einmal wiederkommen.
 

Nun ging es, nachdem Stefan wieder bei uns war, am Taschenbergpalais vorbei zu dem Zwinger. Der Zwinger ist ein Paradebeispiel des Barocks und eine der bedeutensten Sehenswürdigkeiten Dresdens. Das Gebäudeensemble besteht aus  6 durch Galerien  miteinander verbundene Pavillions, die einen 116 m x 204 m großen Hof mit Springbrunnen und symetrisch angelegten Rasenflächen umschließen. Leider wurde das Kronentor restauriert und war durch ein Baugrüst verdeckt, aber der Zwinger büßte auch so  nichts von seiner Faszination ein.               

 
Leider verletzte sich unser Jürgen durch einen Sturz von den nassen Marmortreppen am Ellenbogen. Notdürftig verarztet ging es weiter am Nymphenbad vorbei Richtung Semperoper. Die Semperoper ist ein architektonisches Meisterwerk und eine Opernbühne von Welrruhm. Beisseits des Eingangs thronen Goethe und Schiller und sind in bester Gesellschaft mit weiteren Dichterkollegen wie Shakepeare Euripides, Moliere und Sophokles. der Figurreigen setzt sich im Obergeschoß mit Skulpuren von Rollen ,wie Don Juan, Faust.u. Mephisto fort. Davor auf dem Theaterplatz das Reiterdenkmal von König Johann.
 

Nun waren wir gespannt auf den Blick von der Brühlschen Terrasse auf das Elbufer mit den historischen Raddampfern. Die elegante Promenade über der Elbe ist 10 m oberhalb der Ufers und ist 500m lang. Diese Flaniermeile zwischen Augustus- und Carolabrücke bietet einen Panoramablick über den Fluss und die Neustadt.
    

Jetzt brauchten wir noch einen Kaffee, (selten so einen schwarzen wie in Sachsen gesehen.), kauften noch ein paar Andenken und dann gings wieder Richtung Theaterplatz. Die Wartezeit auf das Taxi vertrieben wir uns noch in der SS. Trinitatis, der Hofkirche am Altstädter Elbufer. Diese barocke katholische Hofkirche der sächischen Fürsten, (August der Starke konvertierte zum Katholizismus um die Krone der Polen zu bekommen ) wurde 1980 vom Vatikan zur Kathedrale von Dresden und Meißen ernannt.
 

Roberto der Taxifahrer erschien pünktlich brachte uns nach Radeburg und fuhr mit Jürgen und Torti weiter nach Radeberg ins Krankenhaus um den Ellenbogen fachmännisch verarzten zu lassen. Wir warteten derweil und ließen Tag auf uns wirken. Abends gabs wieder allerlei Leckers aus der Hotelküche.

 

Für den 3. Tag war die große Elbsandsteintour geplant. Der Wettergott meinte es wieder gut mit uns. Alles trocken. Unser Torsten war noch unpäßlich und konnte an der Fahrt nicht teilnehmen, nach einer langen Nacht  mit Roberto

Unser erster Zwischenstopp war Burg Hohnstein, auf einem Felssporn erhebt sich über dem romantischen Polenztal das Städtchen und die Burg.gleichen Namens  Von allen rechtselbischen Burgen ist nur Hohnstein erhalten geblieben.. Das kleine malerische Städtchen ist mächtig auf Motorradfahrer eingestellt, in der Burg selbst sind Biker herzlich als Gäste willkommen. Allerdings zu stattlichen Preisen, also nur anschauen nicht wohnen.
   

In der Nähe von Hohnstein befindet sich die Bastei. Eigentlich sollte auch sie ein Anlaufspunkt sein. Allerdings schreckte uns ein 40 min langer Fußmarsch in Motorradkluft davon ab.

Von dort ging es weiter durch den Nationalpark Sächische Schweiz Richtung Bad Schandau. Vorbei ging es an dem  kleinsten Straßenbahnbetrieb Deutschlands, die seit 11o Jahren, genau seit 1898, durch das malerische  Kirnitzschtal zuckelt. Die Fahrt geht vom Lichtenhainer Wasserfall über eine romantische 8 km lange Strecke bis zum Stadtpark nach Bad Schandau. Kurze Zeit nach unserem Besuch erlangte dieser Ort durch das Hochwasser 2013 eine traurige Berühmtheit.
 

Unser Ziel war aber die Burg Königstein. Die mächtige Festung mit einer Ausdehnung von 9,5 ha ist die allergrößte Bergfestung Deutschlands. Sie thront auf einem 246 m hohen Plataue über der Elbe und bietet eienen herrlichen Ausblick über die  Sächische Schweiz. Militärisch bezwungen wurde sie nie. Uns hat dies nicht gewundert, schon allein der Anblick erklärt warum.. Bequem fuhren wir mit dem Aufzug zur Burg hinauf, so blieb uns der beschwerliche Aufstieg erspart.
 
Und wir hatten Krafreserven für den 2 km langen Fußmarsch, um die Festungsanlage entlang der Mauer zu umrunden. Die Anlage hat aber auch so eine Menge zu bestaunen. Etliche Gebäude wie die Garnisonskirche, Garnisonshaus, die barocke Friedrichsburg zum Teil mit Ausstellungen und Museen ausgestattet.
 
 
Es gab Gemüsegärten , Obstbaumalleen, Weinkeller, Kanonen und Schatzkammern. Wir hatten viel anzusehen und vergaßen darüber ein wenig die Zeit. Schön war auch der Ausblick herab auf die Elbe mit den winzigkleinen Raddampfern. Letzt endlich blieben wir 3 Stunden auf der Festung und die Zeit wurde für den Rest nun knapp.
 

Wir fuhren weiter über Glashütte durch das schöne Müglitztal, vorbei durch eine wildromantische Landschaft mit abenteuerlichen Felsen und Plateaus bis Kreischa. Von dort gings es nach Freital durch Wilsdruff Richtung Meißen..

An den Hängen nördlich der Elbe wächst edler sächischer Wein. Aus Zeitmangel fuhren wir aber im Schnelldurchlauf daran vorbei ebenso wie am Schloß Moritzburg.Wir hatten nun langsam Hunger und Sehnsucht nach unserem Torti, der sich womöglich schon alleine grämte. So klang auch dieser Tag wohlvereint im Biergarten aus.

Tag 4 war unser Abreisetag, aber es mußte ja noch etwas Kultur vom Vortag nachgeholt werden. Kurz nachdem ausgiebigem Frühstück ging es zuerst nach Schloß Moritzburg. Mädchen ist dieses Schloß aus dem Fernsehmärchen Aschenbrödel sicherlich bekannt, also mußte auch dies auf Wunsch einer einzelnen  Dame  angefahren werden. Die Männer räkelten sich auf ihren Kisten und ich mußte im Schnelldurchlauf Richtung Schloß laufen, um einen Blick auf die legendären Treppe zu werfen.
             

Auf einer Insel  inmitten des Schloßteiches thront die Moitzburg, das Schloß August des Starken, in direkter Nachbarschaft zu dem heutigen Landesgestüts Sachsens. 1542 ließ Kurfürst Moritz von Sachsen das nach ihm benannte Wasserschloß errichten. Ab  1723 wurde es zu einem viertürmigen barockem Jagd- und Lustschloß umgebaut.
 

Weiter ging es nun durch das sich anschließende Landschaftsschutzgebiet Friedewald, eine urwüchsige Waldlandschaft mit Teichen, Wiesen und Feuchtgebieten weiter Richtung Meißen.

Über die Elbbrücke fahrend, erblickten wir die Albrechtsburg und den Meißener Dom, die sich beide herrschaftlich über der Altstadt aufrichten. Nun konnten wir auch noch einmal das Elbtal mit den Wein bewachsenen Hängen sehen. Es ging weiter auf der Sächischen Weinstraße entlang Richtung Riesa.
                   
Wir fuhren durch endlose Rapsfelder und der deutschen Alleenstraße folgend. Zwischen den Feldern gab es immer duftende lila- und weißblühende  Fliederhecken. Am Himmel wechselten sich Sonne und dicke Wolken ab.

Bei der Durchfahrt durch Halle kam unser Jürgen abhanden. Stefan drehte um, die Anderen warteten. Wir lernten so wenigstens den Bahnhof und den Wasserturm kennen. Am Ende der kleinen Stadtrundfahrt war unser Jürgen doch schon zuerst bei den Anderen eingetrudelt. Also gings wohlvereint weiter.

Wir kamen dem Harz immer näher und das Wetter verschlecherte sich zusehens. Auf einer Tankstelle konnten wir im Regenguß unsere Regenkombis anziehen. Und ab da, hatte es etwas von Kitesurfen. Der Wind zog und zerrte an uns, ich fragte mich langsam, wann wir abheben.

Über Goslar, Seesen, Gandersheim gings nach Hause. Am Ende bleib nur noch zu sagen, auch diese Reise war wieder einmal schön. Oder anders. So macht Motorradfahren Spaß

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