Frankentour 2014

Die große Krankheitswelle setzte im Sommer ein. und unsere treuen Weggefährten sagten einer nach dem Nächsten ab. Wir kamen uns schon vor, wie bei den "Zehn kleinen Negerlein". Und da waren es nur noch zwei.
Aber nach einigen Telefonaten gesellte sich Michael zu uns und die Fahrt war gerettet.
Wir wollten ins Maintal, da Wein und Hopfen wächst.

Wir hatten uns wegen der langen Anfahrt ein zügiges Tempo vorgenommen. Dies ist wohl auch der Vorteil einer kleineren Motorradgruppe. So fuhren wir, am einem wieder mal bedeckten Septembertag, Richtung Göttingen los. Der Weg sollte uns entlang des Thüringer Waldes und der Rhön führen.

Auch diesmal begleitete uns ein Regengebiet. Als es zu gießen begann, warteten wir es, aber warm und trocken, in einem Cafe ab. An der Strecke lagen lauter bekannte Ortsnamen, Schmalkalden, Suhl, ebenso wie Zella-Mehlis oder Bad Salzungen. Wir sind halt schon weit mit dem Mopped herumgekommen.

Franken ist ein Gebiet, daß sich in 3 Regionen teilt. Ober-, Mittel-, und Unterfranken. Unser Ziel war Knezgau in Unterfranken, von dort wollten wir das Frankenland erobern. Mit uns kam die Sonne, es war zwar frisch, aber sonnig. So konnte es bleiben.

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Auf der Hinfahrt durch die kleinen, verträumten Städtchen waren uns schon einige kleine Privatbrauereien aufgefallen. Nirgendwo ist die Biervielfalt größer als in Franken. In Bamberg wird sogar ein ganz ungewöhnliches Bier gebraut, das Rauchbier. Wir waren gespannt und probierten in der Wirtschaft abends einige Sorten aus.

2.Tag

Der nächste Morgen war frisch und nebelig. Aber wir waren gut gelaunt. schließlich wollten wir uns die Gärtnerstadt Bamberg ansehen. Doch zuerst wollten wir einen Schlenker durch Oberfranken fahren. Anfangs konnten wir nur wenig von der Landschaft erkennen, aber dann verzog sich der Nebel. Erster Halt war Fischbach. Dort kehrten wir auf dem Marktplatz ein und betrachten im Sonnenschein das Treiben.

Über kleine gerade Straßen ging es bergauf und bergab. Spannend waren die unübersichtlichen Abfahrten die plötzlich am Ortsschild endeten oder durch das Kopfsteinpflaster rubbeln unterbrochen wurden.

Dann erreichten wir Bamberg. Die Stadt hat viele Namen, manche nennen sie nach den sieben Hügeln das fränkische Rom, oder wegen der Nähe zum Wasser das fränkische Venedig, aber auch das fränkische Prag in Erinnerung an die viele Stadtpalais ist möglich.

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Uns fazinierte der Ort gleich durch die viele denkmalgeschützten Häuser. Man fühlte sich sofort in eine andere Zeit versetzt. Unser Streifzug führte uns zu dem Markt, rund um den Gabelmann. Der Neptunsbrunnen von den Einheimischen liebevoll Goblmoo genannt, ist ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt. Die einstige Hauptstraße der Inselstadt war von jeher für die Versorgung der Bevölkerung vorgrsehen. Viele bunte Marktstände mit ihrer vielseitigen, frischen Auslagen waren zu bewundern. Seit jahrhunderten siedelten sich Gärtner in der Stadt an und kreierten Samen und Neuzüchtungen von Gemüse und Blumen. Noch heute gibt es viele Familienbetriebe die diese Tradition weiterführen.  Lokale Spezialitäen sind zum Beispiel: Bambercher Hörnla, Wersching, Süßholz, Reddich, Zwiebl oder Gnoblich. Diese Gewächse lassen so manches Gärtnerherz höher schlagen. In der Fußgängerzone prägt die Fassade der Pfarrkirche St.Martin das Stadtbild. Die Martinskirche erinnert an die Zeit der Schönborn- Bischhöfe

files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Altstadt mit Regnitz.jpg files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Altstadt mit Regnitz1.jpg files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Altstadt mit Regnitz2.jpg

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Spektakulär und trutzig erhebt sich auf dem Weg zur Altstadt das alte Rathaus mit seinen farbenfrohe Fresken. Das Wahrzeichen der Stadt steht auf einer Insel mitten in der Regnitz. Es scheint auf dem Fluß zu schwimmen. Der Rokokobau mit den platischen Malereien, den Brückentor und dem wie angeklebten Fachwerkhaus war früher die Grenze zwischen der Bischhofs- und Bürgerstadt. Seit dem 12. Jahrhundert existiert die steinerne Brücke. In dem Fachwerkhaus befand sich die Gerichts- und Schreibstube und der Ratssaal. Später wurde das Haus den Fürsten nicht mehr gerecht und der jetztige Turm, mit den prächtigen Fassaden wurde 1749 erbaut. Die Wandfresken erzählen Geschichten aus der Stadt.

Von dort ging es weiter. Von der Brücke über die Regnitz hatte man einen schöne Blick auf den Domberg. Leider blieb es bei dem Blick auf den Dom. Den heben wir uns für da nächste Mal auf. Die Altstadt, 1993 Unesco- Weltkulturerbe,umfasst 2000 denkmalgeschützte Häuser. Es ist ein beeindruckendes Gemisch von Gassen, Plätzen, Standbildern, Pälästen und Brunnen. Man wußte nicht, wohin man den Blick wenden sollte. Nach einem wunderbaren Tag ging es wieder nach Knetzgau Allerdings noch mit einem Abstecher zur Burg Giech. Von weiten war die Burg schon ausgeschildert, aber es war nichts zu sehen. Sollte dies ein Schildbürgerstreich handeln ?? Na endlich konnte man die Burgruine auf dem Hochplatau erkennen. Es ging steil bergauf, aber war man erstmal oben angekommen, würde man mit einem atemberaubendem Blick über das Bamberger Land bis nach Thüringen hin, entschädigt. Die Burg geht bis auf das 12. Jahrhundert zurück und war ehemals eine mächtige Anlage.

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Abends gab es Frankenwein. Auch lecker.

3.Tag

Unser Wirt hatte uns noch Tourentipps an die Hand gegeben. Wir waren gespannt, sollte es heute ins Maintal gehen. Erster Stopp Schloß Weißenfels,besser bekannt als Schloß Pommersfelden, war fürstbischoftliche Residenz. Schon von weitem kann man das riesige Haupthaus mit den Eckpavillions in dem großen weitläufigen Park erkennen. Die riesige Anlage gilt als Gründungsbau des fränkischen Barocks.Im inneren ist eine große Gemäldeausstellung untergebracht. Ca 600 Bilder von Ruben und Tizian und Dürer sind dort zu bewundern. Wir warfen auch noch einen Blick in den weitläufigen Park, der als Wildpark genutzt wird. Das Wild war aber nicht in Possierlaune.

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Über kleine Landstraße ging es weiter, der Weg verjüngte sich immer weiter. Aber wir vertrauten auf die angesagte Streckenführung unseres Wirtes. Als bald fuhren wir in den Wald hinein. Die Straße wurde immer schmaler und runder. Mittlerweile rollten wir nur noch im Schritttempo und ich hatte sogar Angst zu atmen, denn die Böschungsgräben kamen bedenklich nah. Kein Schild weit und breit, keine Möglichkeit umzudrehen. Nun kam aber noch Rollsplitt dazu. Bessser hätte es nicht werden können. Zu guter letzt mündete der Weg noch auf einen Waldspielplatz. Die Eltern und Kinder staunten nicht schlecht als wir auftauchten. Dieses Intermezzo beendete die Tipps von Einheimischen. Wieder auf der Hauptstraße fuhren wir nach Ebrach. Der kleine Ort am Rande des Steigerwaldes besitzt ein riesiges Kloster, das heute eine Jugendvollzugsanstalt beherbergt. Die gotische Kathedrale mit den vielen Pfeilern, und der großen Fensterrose wirkt sehr beeindruckend. Die barocke Zisterzienserabtei ist allemal eien Besuch wert. Auch der Abteigarten mit dem Herkulesbrunnen ist besonders prächtig.

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Beim nächsten Fahrteilstück verfehlten wir leider die Mainschleife bei Volkach. Dafür fuhren wir aber nach Schweinfurt. Schweinfurt litt im 2. Weltkrieg unter schweren Luftangriffen, da damals große Industrieanlagen, sogenannte Wälzwerke am Main angesiedelt waren. Große Teile derStadt wurden damals vernichtet. Aus diesem Grund gibt es nur wenig intakte Altstadt. Was aber auffällig war, waren Schweine in jeglicher Form und Farbe. Nach einem Streifzug durch die Füßgängerzone, bei dem auch noch ein Eis drin war, wollten wir noch ans Mainufer. Wenigstens mal sehen. Bislang hatten wir vom Main wenig mitbekommen.

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So ging es nach dem Stadtbummel auf direktem Weg ins Quartier zurück. Dort gab es heute Volksmusik. Wer`s mag.Hauptsache das Essen schmeckt.

 

4. Tag

Der Abreisetag sollte mit einem gutem Frühstück beginnen, dann packten wir langsam unsere Böcke.Das Wetter war nicht so prickelend, der Himmel war bedeckt. Und es schien als würden wir wieder von dem schlechten Wetter davon fahren. Deshalb ging es geradewegs über die Rhön nach Hause. Für Michael waren sogar noch ein paar Kurven drin. Als letzten Halt fuhren wir nur noch Hann. Münden an. Noch mal über den Marktplatz flaniert, an Dr Eisenbart vorbei und dann ab nach Hause.

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