Ostseetour 2014

Dieses jahr begannen wir unsere Mai- Tour zum ersten Mal am Wochenanfang und trafen uns bei strahlendem Sonnenschein in Stadtoldendorf zum Frühstück. Wir waren alle in freudiger Erwartung und freuten uns auf die Fahrt entlang der Ostseeeküste. Die vergangenen Tage waren wettertechnisch wunderbar gewesen und uns war der Wettergott nach den letzten verregneten Touren noch was schuldig. dachten wir zumindest. Unsere Oldies hatten sich schließlich Großes vorgenommen und die Badehose eingepackt. Sie wollten in die Fluten springen.

Wie immer dick bepackt fuhren wir Richtung Braunschweig an Hildesheim vorbei,los. Beindruckend war die Fahrt entlang des Mühlenmuseums in Gifhorn. Auf einem 10000 qm großen Gelände fährt man an den unterschiedlichsten Wind und Wassermühlen vorbei. Zum Teil sind diese schon weithin sichtbar und machten Lust auf mehr. Aber uns trieb es weiter schließlich wurden wir erwartet. Mitterweile stellte sich der Kaffeedurst ein und wir suchten uns eine entsprechendes Plätzchen. In Neuhaus wurden wir fündig.

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Neben der Kaffeestube gab es ein kleines Sammelsurium von Antiquitäten zu bestaunen. Sogar ein altes Mopped war vorhanden und auch ein Schaukelpferd blickte auf uns herab. Trotz der Namensähnlichkeit waren wir auf dem richtigen Weg Richtung Norden. Wir genossen das Sonnenbad und machten uns bald wieder auf die Reise. Wir befanden uns in der Lüneburger Heide. Dunkle Böden wechselten sich mit Heidesand und Kiefernwäldern ab, deren Stämme durch die Sonne rötlich schimmerten. Ahnungslose Moppedfahrer wurden genauso von Wasserwerfern gewässert wie die endlosen Kartoffelfelder. Wir fuhren durch endlose Eichen- und Kastanienalleen, immer nur ein Ziel vor Auge Schwerin. Die Landeshauptstadt Mecklenburg Vorpommerns war unser erster Übernachtungshalt. Ich freute mich besonders auf die Stadt an den sieben Seen und das Schloß.

Endlich war es geschafft Ankunft im Wirtshaus zur Eiche. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es zum kleinen Erkundungsrundgang an den Faulen See um den " Hintern " zu Lüften. Jürgen und Holger entschlossen sich aber erst die müden Knochen auszuruhen.

Der Wind frischte langsam auf, aber es gab noch einige Badegäste, die die Sonne einträchtig mit Schwänen und Enten zusammen genossen. Wir hingegen gingen am See entlang bewunderten Villen, Bauruinen und auch den Schweriner Kletterpark. Auf dem See war noch reger Verkehr und die weiße Flotte hatte noch Hochbetrieb. Man bekam einen guten Eindruck von der Stadt am Wasser durch die vielen Boote und Schiffsanleger.

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Unsere Pension hatte einen Biergarten, sogar mit Pavillion. So ließen wir den ersten, anstrengenden bei Hausmannkost und Weizen ausklingen.

 

2. Tag

Der nächste Tag war zwar bedeckt, aber noch warm. Wir waren guten Mutes, daß dies auch so bleiben würde. Der Wind frischte zwar auf, aber wir befanden uns ja auch in Küstennähe. Ich freute mich schon auf das Schloß. Allerdings sollte der Rundgang ausfallen. Die Männer waren der Meinung die geplante Fahrstrecke ließ dies nicht zu. Hochherrschaftlich lag es da und wir sahen schon von Weitem das Wahrzeichen der Landeshauptstadt mit dem Sitz des Landtages. Ich wurde kuzerhand ausgesetzt um Bilder für die Nachwelt zu machen.

]files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Bronzefigur am See.JPG[ files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Schweriner Schloss 1.JPG[ files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Warten auf Moni.JPG

Das Schloß liegt auf einer kleinen Insel mitten im Schweriner See. Es war das Stammhaus der mecklenburgische Herzöge und Großherzöge bis es Landeshauptstadt wurde. Das imposante Erscheinungsbild erinnert an ein Märchenschloß und wird deshalb das Neuschwanstein des Nordens genannt. Es ist deutscher Kandidat für das Unesco Weltkulturerbe.Die Einwohner bezeichnen ihre Stadt als, die der sieben Seen und Wälder. Landschaftlich schön gelegen und mit einer historischen Altstadt mit Dom. Sicherlich noch einmal eine Reise wert, zumal wegen der BUGA der Schloßpark sehr schön angelegt wurde.

Von Schwerin ging unsere Tour weiter Richtung Wismar. Der Weg dorthin erinnerte stark an die Vorabendserie im Fernsehen. Überall gelbe Rapsfelder, knorrige Buchen und Eichenalleen wechselte sich ab. Zu unserem Erstaunen führten die Einheimischen sogar ihre Alpakas spazieren. Der Wind frischte immer mehr auf. Linksseitig konnte man schon Blicke aufs Meer erhaschen und die Schaumkronen auf den Wellen machten Lust auf mehr. Langsam machte sich wieder der Kaffeedurst bemerkbar und so kehrten wir in Stove zur Rast ein. Das Dorfmuseum und die Bockwindmühle rundeten den Aufenthalt ab. Sogar frisch gebackenes Brot hätten wir mitnehmen können.

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Es war erstaunlich wieviel Volk mit dem Fahrrad unterwegs war, na ja wir hatten es halt bequemer. Denn bei dem auffrischenden Wind war es schon eine ganz schöne Quälerei. Unsere Fahrt ging weiter Richtung Warnemünde.Bei der Durchfahrt durch den Ort erkannte man die Schönheit dieses Ortes. Das Seebad gehört zu den schönsten an der Küste. Stefan hatte sich als Highlight die Fährüberfahrt eingeplant. Er hatte allerdings an Sonnenschein und spiegelglatte See gedacht. So hatte der Arme bei der Überfahrt ganz schon zu leiden. Er wurde ritzegrün und weiß jetzt was Seekrankheit bedeutet. Aber die vielen Kreuzfahrtschiffe, die vor Anker lagen, ließen uns von der großen weiten Welt träumen.

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Nun ging es weiter Richtung Fischland - Darss an der Küste entlang. Der Wind nahm immer weiter zu und das Wort Windkraft bekam langsam eine ganz andere Bedeutung. Es zerrte an uns und die Moppeds lagen stramm am Wind. Mit Segeln hätte selbst Willi 200 km/ H erreicht. Linksseitig begleitete uns der Deich und die Dünen, aber die Lust auf einen Strandspaziergang war uns bei dem Sturm vergangen. Die Orte Wustrow,Ahrenshoop, Prerow mit ihren Strandpromenaden und reetgedeckten Häuser machten Lust auf mehr. Aber nicht heute, denn die Kälte zog langsam in uns hoch und wir freuten uns schon langsam auf eine heiße Dusche.

Auf der einen Seite erstreckt sich die Ostsee auf der anderen Seite der Bodden mit seinem schliffbewachsenen Ufer. Dieser Landstrich, der zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft gehört ist der größte Kranichrastplatz Europas. Hier erscheint die Natur noch in Ordnung, urige Wälder, unberührte Natur, lange Sandstrände wechseln sich ab. Die flachen Küstengewässer mit ihren Boddenbooten und den Raddampfern entführen einen in eine längst vergangene Zeit. Urig waren auch die Warnschilder vor dem Otterwechsel und die lebenmüden Enten und Hasen, die einfach die Straße kreuzten. Unsere Kräfte ließen langsam nach wir wollten nur noch nach Stralsund unserem nächsten Halt. Nur noch über die Meersheimer Brücke über die flachen Küstengewässer an den Kranich- Aussichtsplattformen vorbei. Mittlerweile stürmte es so, daß sogar die Möwen in der Luft standen.

Aber endlich tauchte die alte Hansestadt vor uns auf. Nach einem Tankstopp suchten wir die grüne Pension, wo unser Nachtquartier sein sollte. Die Zimmer waren ebenerdig und jeder hatte seinen eigenen Stellplatz direkt vor der Haustür.

Der Hunger trieb uns bald wieder aus dem Haus. Schließlich wollten wir auch noch etwas von der Stadt sehen. Unser erster Anlaufpunkt war der Hafen. Hier in direkter Nähe zum Segelschulschiff Gorch Fock befindet sich das Ozeaneum, das neuere Meeresmuseum. Leider waren die Öffnungszeiten nicht konform zu unserem Hungergefühl.

Von dort hatte einen man einen wunderbaren Blick über die 2007 erbaute Rügenbrücke und den 2480 m langen Rügendamm und gleichzeitig über die Vielzahl von Privatjachten und Segeljollen.

files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Hafen Stralsund 1.JPG files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Hafen Stralsund.JPG files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Oceanum Stralsund.JPG files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Ozeanum Stralsund 1.JPG

Weiter ging es weiter Richtung Altstadt. Nicht umsonst wird Stralsund mit seinen alten Gebäuden die Perle der Backsteingotik genannt. Der Marktplatz mit den alten Häusern zeugt von der reichen Hansezeit und das Rathaus ist mit seiner Backsteinfassade sehr beeindruckend. Im Inneren des historischen Gebäudes befinden sich damals wie heute Geschäfte, und vielerlei anzuschauen. Vom Inneren erreicht man auch einen Eingang zur Nikolaikirche. Eine der drei großen Backsteinkirchen. zu nennen wären noch die Heiligengeist- und die Marienkirche.

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files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Stralsund 2.JPG files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Stralsund Rathaus 2.JPG files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Alte Maenner Stralsund.JPG

 

Die Suche nach einem Lokal führte uns noch an dem Heiliggeistkloster vorbei. Dieses architektonische Kleinod mit seinen farbigen Häuschen und der spätgotischen Heiliggeistkirche wurde liebevoll restauriert. Als Kloster hat dieses Gebäudeensemble nie gedient, es war stets im städtischen Besitz und wurde als Hospital genutzt. Oder diente Durchziehenden als Unterkunft.

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Letztendlich fanden wir dann ein Fischrestaurant am Hafen, indem wir dann den Abend ausklingen ließen. Bei Klängen von Hans Albers und Freddy Quinn wurde wir auf die Seefahrt eingestimmt, aber nur unser Willi ließ dadurch auf das Fischessen ein. Wir Anderen sind halt doch nicht von der Waterkant.

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3. Tag

Nach einem nächtlichen Temperatursturz auf 11 Grad am Morgen, freuten wir uns nicht gerade auf die Weiterfahrt, aber es mußte ja sein. Nächster Übernachtungshalt war Stendal. Also hatten wir noch viel vor und genossen das reichhaltige Frühstück.

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Dieser Tag sollte uns durch die Mecklenburgische Seenplatte führen. Mit ihren rund tausend Seen ist die Mecklenburgische Seenplatte zwischen Schwerin und Neusstrelitz Deutschlands größte Fluss und Seengebiet.Nach denm Bodensee rangiert die Müritz mit ihren 117 Quadratkilometern auf Platz 2. Der Müritz- Nationalpark zählt zu den deutschen Schatzkammern in Bezug auf den Reichtum an Flora und Fauna.Die Mecklenburgische Schweiz hat ihren Namen von den Hügeln und Tälern zwischen Malchimer und Kummerower See, höchster Gipfel dieser kleinen Schweizvariante ist mit stolzen 96 Metern der Röthelberg. Der Ort am Plauer am See, mit dem selben Namen, hat seit 1235 Stadtrechte und der mittelalterliche Kern mit den Fachwerkhäuser ist gut erhalten. Vom Turm der Stadtkirche hat man einen schönen Blick auf den Ort und seine Umgebung. Durch Plau fließt die Elde, schiffbare 180 Flußkilometer mit 17 Schleusen, die gern von Wasserwanderern befahren werden, denn sie ist ein Teil der Elde- Müritz Wasserstraße. Auf unserem Weg gab es also genug zu bestaunen, nur das Wetter war ein Wehmutstropfen. es bezog sich weiter und wir schienen die Wolken vor uns her zu treiben.

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Nun ging es durch das Elbe- Havel- Land. Wappentier dieses Landstrichs ist der Storch, durchaus an den vielen großen Nester auf Dächern und Kirchtürmen zu sehen. In den letzten Jahren wurde die Gegend um Fischbeck auch durch das Hochwasser der Elbe und Havel bekannt und erreichte traurige Berühmtheit. Aber das Wasser macht auch den Reiz dieser Landstrichs aus. Die Sraße der Romantik mit ihren alten Gebäuden und die Nähe zum Wasser mit den Brücken, Schleusen war sehr reizvoll. Wenn das Wetter nicht so furcheinflößend gewesen wäre, hätten wir sicher noch eine größere Rast gemacht. Aber mittlerweile regnete es und wir wollten nur noch in Stendal, dem nächsten Halt ankommen. Unser Hotel war die Stadt Stendal. Fast schon luxuriös, mit warmer Dusche und auch sonst sehr nett. Es sind halt die kleinen Dinge im Leben, die Freude spenden. Nach dem Aufwärmen ging es zu Fuß zur Stadterkundung. Als erstes fiel uns das Uengerlinger Tor auf, mit seinen 28 m nicht zu übersehen. Das Tor gehörte zu den alten Stadtbefestigungsanlagen. Alles bei strömendem Regen. Na, ja es gab Regenschirme zu kaufen und Stendal hat große, warme Kirchen. Zum Beispiel St. Marien, die alte Ratskirche auf dem Marktplatz wurde 1442 geweiht. Ihre Türme ragen 82 m in den Himmel. Im Inneren befindet sich ein prächtiger Hochaltar und viele interessante Kleinigkeiten zu bestaunen. Stendal ist auch eine Hansestadt und gehört zu den ältesten Städten in der Altmark. Die erste Erwähnung des Ortes ist im Jahre 1022. Zu den Highligts gehört St. Marien, der Dom, das Rathaus mit den Renaissancegiebeln und dem Roland. Vor der gotischen Gerichtslaube steht der steinerne Roland aus dem Jahre 1525. Er galt als Zeichen für die Rechte und Freiheiten der mitteralterlichen Stadt. Mit 7,80 m ist er die 3. größte Rolandfigur Deutschlands. In Stendal trägt er einen Harnisch und Federschmuck auf dem Kopf. In der rechten Hand hält er das Schwert und links ein Schild mit dem Adlerwappen.

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Der Abend klang im Hotel aus und am nächsten Morgen ging es bei fast winterlichen Temperaturen auf die letzte Etappe nach Hause. 9 Grad waren es nur noch. Deshalb ging es nun auf kürzestem Weg nach Hause. Zum Abschluß sei gesagt, dieses Hotelhobbing ist nichts für uns.Vielleicht hätte es uns bei Sonnenschein nicht soviel ausgemacht, aber so zerrte es an unseren Kräften und wir waren abends rechtschaffend müde. Allerdings sollten wir bei den nächsten Fahrten die Wintersachen nicht vergessen um für alles bereit zu sein, denn die Badehose blieb im Koffer.

 

 

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