Zwischen Rhein und Mosel
Die diesjährige Herbsttour startete diesmal von der Tonenburg in Albaxen. Nach und nach trudelten alle ein.
Motto hätte diesmal auch:" Wenn der Vater mit dem Sohne" seien können, traf aber nicht in allen Punkten zu. Nach einem ausgiebigem Frühstück gestärkt gings los.
Von Höxter ging es Richtung Warburg am Edersee vorbei. Die Sonnne schien, blauer Himmel über uns nur die weiß- gefrorenen Seitenstreifen ließen den Herbst erahnen. Von Frankenberg weiter durch das Edertal,an Wetter vorbei grobe Richtung Marburg.Wir fuhren durch sich langsam färbenden Herbstwald, grüne Täler immer weiter Koblenz entgegen.
Nach nur einer kleinen Pause kamen wir unserem Ziel schnell näher. Schon bald wurde die Festung Ehrenbreitstein ( eines der Wahrzeichen der Stadt ) ausgeschildert und bald darauf erblickten wir Koblenz mit Blick auf den Rhein und auf die Mosel.
Unser Quartier war auf der Moselseite in Kobern- Gondorf. Endlich waren auch die Weinberge zu sehen. Leider war noch keine Weinlese im Gange. Oberhalb von unserem kleinen Örtchen thronte die Niederburg, Nur leider war unser Moselblick etwas von den Bahngleisen getrübt. Gott sei Dank waren unsere Schlafräume nach hinten heraus, gut abgeschirmt und der Zugverkehr auch nicht so rege. Auf der Suche nach einer warmen Mahlzeit erkundeten wir den historischen Dorfkern, wir begegneten dem Tatzel-Wurm ( der der Sage nach halb Löwe halb Lindwurm ), fanden den Eingang des Norbertus Stollen, einer Erzbergsgrube.
Faszinierend waren aber die terrassenförmig angelegten Weinberge unterhalb der Niederburg. Es gab viel zu bestaunen, hin und wieder wanderte auch eine Weintraube in den Mund.
Nach einem jugoslawischen XXL Menü, nur Tobi der Jüngste schaffte die Riesenportion, fielen wir müde und satt in unsere Betten.
Tag 2 sollte mit der Eifel- Rundfahrt beginnen. Der Wetterbericht traf in allen Punkten zu. Es war wärmer, aber es nieselte leicht. Gleich nach dem Frühstück brachen wir auf, Richtung Mayen. Die Straßen der Eifel mit den dazugehörigem Asphalt und den Kurven waren uns wärmsten empfolen worden. Die Kurven waren von " hart bis zart" in allen Variationen vorhanden, konnten aber von uns aufgrund der nassen Straßen nicht mit all unserm Können befahren werden. Die Strecke führte uns durch die Vulkaneifel nach Mayen . Mayen wird auch das Tor zur Eifel genannt, eine der Besonderheiten des Eifelstädtchens ist die Nähe zum legendären Nürburgring. Die Rennstrecke ließ die Männerherzen höher schlagen, der Mythos des Motorsports war ungebrochen. Allein auf dem Parkplatz gab es Unmengen an teuererkauften Nobelkarossen zu sehen, zum Teil auch zum Leihen und Ausprobieren.
Aus aller Herren Länder waren Amateuerfahrer mit ihren Autos angereist um einmal in die Nordkurve einzufahren. Mit fiebrigglänzenden Augen, mit Sturzhelmen bekleidet saßen sie in ihren Zuffenhausenern und warteten auf den Einlaß in die Bahn. Es mutete aber auch etwas makaber an, als die Durchsage des Lautsprechers,plötzlich nach dem Mitarbeiter der Frischfleischtheke an Schalter 12 verlangte. Es trieb einem schon das Grinsen ins Gesicht, als dann auch noch der Abschleppwagen losfuhr. Der Motorrennsportvirus überfiel auch uns, aber die Bahn war nass und deshalb fiel der Bahntest buchstäblich ins Wasser.
Weiter ging es an den Laachsee, der ist eine Caldera, ( Einbruchkammer durch einen Vulkanausbruch ) und auch noch der größte See in Rheinland-Pfalz.An dessen Ufer befindet sich die Benediktiner Klosteranlage .
St. Maria Laach und lud uns zum Verweilen ein. Seit über 900 Jahren gestalten die Benediktiner diesen Ort im Laacher Seetal. Mittlerweile umfaßt die Anlage nicht nur das Gut samt Hofladen sondern auch eine Gaststätte,ein Hotel, die Glockengießerei, die Gärtnerei, den Campingplatz mit Bootsverleih, die Kunstschmiede,eine Buch- u.Kunsthandlung. Desweiteren gibt es noch das Zentrum für Naturkunde und Mikroskopie und auch die Künstlerbrüder. Die Mönche sind vielfältig interessiert und organisiert.
Auf der weiteren Tour duch die Vulkaneifel wollten wir nun nach Andernach. Dort ist der einzige Kaltwasser- Geysir weltweit zu finden. Normalerweise ist der Zugang nur durch das Naturschutzgebiet mit einer Bootstour möglich. Wir erwischten aber trotzdem den Geysirsprung mit einer Höhe von 40-60 m beim Vorbeifahren des Geländes.Dies grenzt schon ein Wunder denn der Geysir entspringt nur alle anderthalb Stunden für 8 min. Dem Präsi sei Dank. Von dort ging es weiter Richtung Ochtendung bis weiter in die Kastorschänke nach Kobern- Gondorf.
Hier setzten wir Jürgen ab. Wir Anderen wollten uns die Festung Ehrenbreitstein noch einmal näher besehen. Schon vor 2 Jahren war dies von uns versucht worden,damals kam uns die BUGA dazwischen und verwehrte uns den Eingang.
Diesmal fanden wir gleich den Weg, keiner kam abhanden. Eigentlich sollte es diesmal klappen.
Hoch oben über Koblenz, auf einem Felsensporn gelegen, über dem Zusammenfluß von Rhein und Mosel thront die Festung.
Diese strategisch wichtige Lage sorgte dafür, dass sie als uneinnehmbar galt. 5 Belagerungen durch franzöische Truppen wurden abgewiesen. Erst Ende1799 gelang es Ihnen durch Aushungern die Einnahme der Festung .Die Festung selbst besteht aus 4 großen Ausstellungshäusern, die zum Entdecken einladen.1 Stunde vor Toresschluß waren wir da, in der Kürze der Zeit wäre dies nicht zu schaffen gewesen. Wir verschoben die Besichtigung also auf später. So haben wir immer einen Grund zum Wiederkommen. Die Außenanlagen zum Teil für die BUGA angelegt waren schon eine Reise wert, Wir genossen so den berauschenden Panoramablick über das UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal. Der herrlich angelegte Landschaftspark auf dem Festungsplateau mit dem Ausblick auf das deutsche Eck und das Einschweben der Seilbahnen waren schon einen Ausflug wert.
Der Abend klang im " Weinfass " kulinarisch aus. Wir hatten unseren Spaß.
Schon in der Nacht wurde es ungemütlich. Es regnete in Strömen. Das verhieß für Tag 3 nichts Gutes. Wir entschlossen uns zur Burgen- und Schlössertour am Rhein. Stefan hatte für den Notfall noch eine weitere Tagesetappe ausgearbeitet.
Dick in unsere Regenkombis eingepackt ging` s los Durch Koblenz, weiter Richtung Lahnstein. Schon von weitem konnten wir Burg Lahneck erblicken. Oberhalb des Zusammenflußes von Lahn und Rhein befindet sich dieses majesteätische Bauwerk. Allerdings war hier nur ein kleiner Zwischenstopp zum Fotoshooting geplant, denn mittlerweile regnete es sich ein.
Erster großer Stopp war die Marksburg in Braubach. Das kleine Städtchen gelangte durch den Abbau von Blei und Silber an wichtige Einnahmequellen. Dies wiederum ist an den reichverzierten, kunstvollen Fahwerkhäusern zu erkennen.
Ganz in Weiß thront die Marksburg mit dem Butterfassturm oberhalb der Häuser. Als einzige nie zerstörte Höhenburg am Mittelrhein nimmt diese Feste eine Sonderstellung unter den rheinischen Burgen ein. Das genaue Baujahr ist nicht bekannt, aber 1231 wird Burg Braubach in Urkunden erwähnt. Die Grafen von Katzenelnbogen waren damals eine der reichsten Familien dieser Zeit, dem entsprechend herrschaftlich das Gemäuer. Hier nahmen wir an einer Führung teil und erfuhren so manch Wissenwertes über die gute alte Zeit und die Rittersleut. Beeindruckend war auch die Toilette im Wohnzimmer neben dem Esstisch. Damals galt es wahrscheinlich, nur keine Zeit verlieren. Der Burggarten, mit vielerei Heil-, Kräuter-, und Nutzpflanzen gehörte genauso dazu wie die Roßtrappe und die Folterkammer.
In mir keimte noch nachträglich Mitgefühl mit den Pferden jener Zeit und den Verurteilten auf. Wer möchte schon in einem Metallbullen abgekocht werden, oder an den Pranger gestellt werden. Noch eine kleine Kaffepause und dann ging es weiter auf der Suche nach der Loreley.
Diese Suche vorbei an Burg Maus und Burg Katz nach St. Goarshausen. Hier soll der Sage nach die schöne Loreley, in luftiger Höhe 130 m über dem Rhein, ihre langen goldenen Haare gekämmt und dabei gesungen haben.
Die Schiffer lauschten verzaubert, achteten nun nicht mehr auf die Felsen und zerschellten mit den Booten an den gefährlichen Klippen. Wir suchten die " Gute "auf dem Berg fanden viele Steine, genossen die Aussicht. Aber von der Loreley war außer einem Ausflugslokal nichts zu sehen. Die Nixe, als Statue, saß nämlich unten auf der Hafenmole des Loreleyhafens und wurde von uns nur aus dem Augnwinkeln heraus gesehen.
Burg Gutenfels war auf unser Rheinseite das nächste Denkmal in Kaub. Schön war auch der Blick auf die Pfalzgrafenstein. Die einstige kurpfälzische Zollanlage wurde1326 von König Luwig erbaut und liegt dierkt vor dem Städtchen Kaub auf der Felsklippe Falkenau im Rhein. Mittlerweile waren wir in Hessen angekommen und die Weinberge nahmen zu.
Unsere Reise sollte noch Rheinabwärts bis Lorch gehen. Hier setzten wir mit der Autofähre über den Rhein. Unsere Regenkombis hatten schon sehr gelitten, wir waren patschnaß und die Fahrt hatte ihren Reiz etwas eingebüßt.
Auch das Kuturprogramm wurde rüde zusammen gestrichen. Wir nahmen die Burgen, Schlösser und Ruinen, die zuhauf den Rhein besiedelten, nur noch durch fließendes Wasser wahr. Dies ist vielleicht ein Grund zum Wiederkommen. Rheinaufwärts wären da noch Burg Rheinfels und Schloß Stolzenfels sicher einen Ausflug wert gewesen, aber uns zog es nur noch zur warmen Dusche in die Unterkunft.
Nachdem wir wieder körperlich aufgewärmt waren zog es uns wieder ins Weinfass und mit lecker Essen wurde uns auch wieder warm ums Herz.
Tag 4 war wieder für die Abreise verplant. Nach Frühstück und Bezahlen gings wieder Richtung Koblenz über die Mosel vorbei an Ehrenbreitstein. Wie zum Hohn im Trockenen. Die Rückreise verlief wie am Schnürchen, nur unterbrochen von der obligartorischen Kaffeepause am Edersee. Nach der Stärkung duch den strammen Max gings schnurgerade nach hause.
Alles in Allem war`s wieder schön, aber etwas weniger begossen, hätte es auch getan.